U
46kamgenau im richtigen
Moment auf denMarkt:
NachderWährungsreformam
20. Juni 1948undderwirtschaftlichen
Stabilisierung inWestdeutschland
standdieLandwirtschaft gut da. Die
Preise für ihreErzeugnissewarenhoch,
Ausgaben fürDünger undPflanzen-
schutz zahlten sichunmittelbar aus
.
Unter derMarkeBASF bot die I.G. Farben
einweitgefächertes Sortiment: vonStick-
stoffdüngemitteln über Nitrophoska bis zu
Zwischenfrucht-Saatgut, wie zumBeispiel
Lihoraps und Lihoroggen. Alleswurde
auf dem Limburgerhof laufend untersucht
undweiterentwickelt; dasKnow-how über
Anwendungen,Wirkungen undWechsel-
wirkungenwuchs undwurdeweiterge-
geben. Seit 1947 informiertedasHeft „Kurz
undbündig“ die Landwirte, ab1949 er-
schienen die „Ratschläge für denBauern-
hof“, Publikationen für Berater kamenhinzu.
Eine neue Beratungsstelle inMünchen
bildete 1948 den Auftakt für weitere
Gründungen. Der Limburgerhof selbst
empfing Jahr für Jahr TausendeBesucher.
DieMitarbeiter der Versuchsstation ruhten
sich auf demErfolgdes äußerst wirkungs-
vollenHerbizidsU 46 aber nicht aus, son-
dern schmiedetenweiterePläne. Unkraut
galt zwar als zentrales Problem, Schäd-
lingewie der Kartoffelkäfer undPilzbefall
machten Landwirten aber ebenfalls sehr
zu schaffen.War U 46mit etwasGlück
und viel Geschick in der Forschung relativ
leicht zur Marktreife gelangt, tat der
Limburgerhof sich bei Insektiziden und
Fungiziden schwerer. Deswegen griff man
zunächst auf vorhandene Forschungen
undbekanntePräparate zurück.
VomWirkstoff zur Produktfamilie –
dieErfolgsgeschichte vonU46
DasSchlüsselprodukt desSortiments blieb
U46. Es genoss schnell einen legendären
Ruf, konnte vonmanchen Landwirten aber
nicht genutzt werden. Den einen fehlte die
technischeAusrüstung, umdasMittel
anzuwenden, die anderen kämpftenmit
besonders hartnäckigenUnkräuternwie
demKlettenlabkraut, der Vogelmiere oder
verholzendenArten, bei denenU46 keine
Wirkung zeigte. DieVersuchsstation nahm
sich dieser Probleme an und entwickelte
inwenigen Jahren eine ganze Familie von
U-46-Produkten für verschiedeneAnfor-
derungen. Bis 1964 entstand auf der Basis
vonForschungendes Limburgerhofs ein
Sortiment rundumU46, das Lösungen für
alle gängigenUnkrautprobleme auf Ge-
treide- undGrünlandflächen bot.
U 46, Kumulus
®
und Perfektan: Die „neue“ Vielfalt
des Pflanzenschutzes in den 50ern
Für jedes Unkraut eine Lösung: Der volle Umfang
der U-46-Produktfamilie im Jahr 1964
Für dieBekämpfung vonPilzen kam1950
Kumulus
®
auf denMarkt, eineWeiter-
entwicklungder erstenSchwefelprodukte
aus den 20er Jahren. Eswird bis heute
sowohl im ökologischen als auch im
konventionellen Landbau gegen Echten
Mehltau inObst- undGemüsekulturen
eingesetzt. Im gleichen Jahr folgtemit
Perfektan ein Insektizid.
Feldversuche belegten eindrucksvoll
dieWirksamkeit von U 46
Landwirtschaft im „Wirtschaftswunder“ |
BASF-Geschichte
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