100 Jahre Agrarzentrum Limburgerhof - page 21

DieneueVielfalt der Forschung –
Pflanzenschutz undPflanzenzucht
A
ngespornt durchdieErfolge
mitDüngemitteln,weitetedie
Versuchsstation ihreArbeit
aus.Wie verändert DüngungdieQua-
lität der Erntefrucht?Und:Welchen
Einflusshat sieauf Schädlingeund
Krankheiten?
Pflanzen vor Schädlingen undKrankheiten
zu schützen, war einegroßeHerausforde-
rung für die Landwirtschaft. DennSchad-
insekten, Pilzkrankheiten und vor allem
Unkräuter konnten ganze Ernten vernich-
ten, auch dieDüngungwar in diesen
Fällen vergeblich. Seit 1922 untersuchte
man auf dem Limburgerhof verschiede-
neStoffe auf möglicheNutzungsanwen-
dungen imPflanzenschutz. Doch andere
Unternehmensteile der I.G. Farben hatten
hier dieNase vorn undbereits Produkte
auf demMarkt, die sie selbst weiterent-
wickelten. DieKonzernleitung entschied
daher, dass der Limburgerhof sich beim
Pflanzenschutz auf Vorprüfungen und all-
gemeine Forschungen beschränken sollte.
DieVersuchsstation konzentrierte sich auf
dieDüngerforschung, schließlich verkauf-
ten sich ProduktewieNitrophoska sehr
gut. Der Limburgerhof genoss das Ver-
trauen von Landwirten undNaturwissen-
schaftlern, die jährlich zu Tausenden
das Stickstoffwerk inOppau besichtigten
und anschließend auf die Versuchsstation
kamen, um sich vor Ort zu informieren.
Angesichts der unbestrittenenKompetenz
lag es nahe, sichweiterenFragender land-
wirtschaftlichenErzeugung zuzuwenden.
So forschte die Versuchsstation in den
frühen 30er Jahren über Bodenbiologie
undPflanzenphysiologie. Mit der 1933
errichteten Siloversuchsanlage gewann
man neue Erkenntnisse über dieGärfut-
terbereitung. 1935begann die Züchtung
von Zwischenfrüchtenwie Lihonova, einer
Kreuzung ausRaps undKrauskohl, sowie
von Lihoraps und Lihoroggen –Produkte,
die sichnachdemKrieg endgültig auf dem
Markt durchsetzten. Paul Pehl, seit 1935
neuer Saatzuchtleiter auf dem Limburger-
hof, erhielt für diese Leistungen 1968
das Bundesverdienstkreuz amBande.
Dreh- undAngelpunkt blieb allerdings
dieDüngung, die als sichersterWeg zur
Ertragssteigerung gesehenwurde.
Kupfer und Schwefel –
gegen Insekten und Pilze?
Eigneten sich die in Ludwigshafen undOppau anfallenden
Stoffewie Arsen und Schwefel für den Pflanzenschutz?
Seit Beginn der 20er Jahre untersuchten die Fachleute auf
dem Limburgerhof
insektizide
oder
fungizideWirkungen
,
auch von kupferhaltigen Stoffen. Die Suche war auf-
wendig, viele Anwendungen fielen durch, „reichten
zur Bekämpfung nicht aus“ oder „verursachten
Pflanzenschädigungen“. Der große Erfolg blieb aus,
doch die
Basis für weitere Forschungen
war gelegt.
Im Labor wurde geprüft, ob Stoffe die erwartete
insektizide oder fungizideWirkung entfalteten
Vonder Düngung zumPflanzenschutz |
BASF-Geschichte
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