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ieEntwicklungder Strobi-
lurinehattegezeigt, wie inno-
vativdiePflanzenschutzsparte
der BASF ist. UnddieseQualitätwar
indenausgehenden 90er Jahren
mehr als je zuvor gefragt, denndie
Brancheblickteweltweit auf eine
erstegroßePhaseder Konzentration
zurück. Von rund 20Anbietern,
dienochMitteder 80ermehr als 80
Prozent desglobalenMarktes abge-
deckt hatten, war nurmehr dieHälfte
übrig. Große, international agierende
Konzernedominierten, dennnur sie
besaßendieKapitalkraft für hohe
Investitionen inForschungundEnt-
wicklung.
BASF verstärkte sich 1996 ebenfalls
durch eineAkquisition. Sie erwarb vonder
SandozAG einenTeil desweltweitenGe-
schäftsmitMaisherbiziden, was denUm-
satz inNordamerika, demwichtigstenMarkt
für Herbizide, steigerte. Innerhalbder
Gruppe der großenAnbieter gehörte die
BASF-Pflanzenschutzsparte zu den klei-
neren, doch dieAmbitionenwaren groß.
Mit denStrobilurinen bestanden gute
Voraussetzungen, um sich insbesondere
auf dem Fungizidmarkt zu behaupten und
dort zuwachsen. Aber neueWirkstoffe
allein reichten nichtmehr, der Agrarbe-
reich der BASF stand vor einer zukunfts-
weisendenEntscheidung. Know-howwar
vorhanden, dieAussichten auf den inter-
nationalenMärktenwaren gut –weitere
Investitionen sollten diePflanzenschutz-
Sparte stärken.
Während sichBASF lange Zeit vor allem
imBereich des Pflanzenschutzes enga-
gierte, tatman 1998 einenweiterenwich-
tigenSchritt in der GrünenBiotechnologie:
BASFPlant Science – eineweltweit agie-
rende Forschungsplattform alsUnterneh-
men der BASF-Gruppe –wurde gegründet
und spezialisiert sich seither auf die bio-
technologische Verbesserung vonPflan-
zeneigenschaften.
Über denPflanzenschutzhinaus –
biotechnologischePflanzenoptimierung
VomDüngergeschäft – demUrsprung
der Aktivitäten für die Landwirtschaft –
begann sichBASF 1999 zu trennen.
K+SAktiengesellschaft, der Anbieter von
Düngemitteln, Pflanzenpflege- undSalz-
produkten, übernahm exklusivMarketing
undVertriebder Felddünger sowie das
TochterunternehmenCompo. Dadurch
stiegK+S zum zweitgrößtenAnbieter
vonDüngemitteln inEuropa auf.
Ein Tochterunternehmen vonK+Sbetrieb
seither das ehemalige Felddüngergeschäft
der BASF: fertiva hatte seinenStandort
abAnfang 2000 zunächst auf dem Lim-
burgerhof und zog 2001 nachMannheim
um. Da dieProduktionsanlagen für Stick-
stoff bei der BASF blieben, lag es nahe,
bei der Herstellung undEntwicklung von
Düngemitteln eng zu kooperieren.
Entsprechende Forschungseinheiten
wurden 1998 am Limburgerhof und –
ebenfalls in direkter Nachbarschaft zum
UnternehmensbereichPflanzenschutz –
in der heutigenUnternehmenszentrale im
Research TrianglePark (RTP) inNorth
Carolina eingerichtet. Unter demDach von
BASFPlant Science gingen noch im selben
Jahr zwei weitereUnternehmen an den
Start: So entstand imSchulterschlussmit
führendenMitarbeitern desMax-Planck-
Instituts fürMolekularePflanzenphysiologie
inPotsdamdie ForschungseinheitMeta-
nomics inBerlin. Das Joint VentureSun-
Gene richteteBASF indes gemeinsammit
dem Leibniz-Institut für Pflanzengenetik
undKulturpflanzenforschung inSachsen-
Anhalt ein, übernahm es später vollstän-
dig und führte es bis Ende 2013. 1999
wurde inKanada dieDNS Landmarks
übernommen. 2006 integrierteBASF
Plant Science schließlich den belgischen
Biotech-Start-upCropDesign inGent in
sein globales Forschungsnetzwerk. An
diesenStandorten analysieren und ent-
wickelnWissenschaftler seither die kom-
plexen biologischen Funktionen und
Wechselwirkungen vonPflanzengenen.
Für BASFwar der Einstieg in die grüne
Pflanzenbiotechnologie einweiterer Schritt
auf demWeg hin zu einemweltweit füh-
rendenUnternehmen der Agrarbranche.
Partner der Landwirtschaft |
BASF-Geschichte
ImGewächshaus wachsen jungeMaispflanzen unter kontrollierten Umweltbedingungen undwerden
bestimmten Stresssituationen ausgesetzt. Auf dieseWeise können die Forscher die leistungsfähigsten
Pflanzen identifizieren
1914–1927
1927–1948
1948–1966
1966–1996
1996–2014
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